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EBL beginnen mit Abfallberatung direkt vor Ort

#wirfuerbio geht weiter!

Die deutschlandweite Kampagne #wirfuerbio läuft in Lübeck bereits seit über einem Jahr. Mit vielen Aktionen, Plakaten, Flyern, Aufklebern und Tonnenanhängern diente die Startphase der intensiven Aufklärung über die Gefahren von Plastik im Bioabfall. Nun gehen wir einen Schritt weiter.

Viele Bürger*innen trennen ihren Bioabfall schon sehr gut und achten genau darauf, was in die Biotonne darf und was nicht. Der Anteil der Störstoffe, vor allem Plastiktüten, liegt jedoch immer noch über dem, was wir uns wünschen würden. Nach der breit angelegten Aufklärungsphase gehen wir nun in die Abfallberatung direkt vor Ort und beginnen ab Montag, den 8. Juli damit, stichprobenartig den Inhalt der Biobehälter zu überprüfen. Diese Kontrollen werden zwischen den Leerungen von unseren Mitarbeiter*innen durchgeführt. Dort, wo wir die Anwohner*innen nicht direkt antreffen, erhalten die Bürger*innen durch verschiedene Tonnenanhänger eine direkte Rückmeldung über den Stand der korrekten Befüllung. Durch die Hinweise zwischen den regulären Abfuhrtagen hat der Grundstückseigentümer dann noch genügend Zeit, die eventuellen Störstoffe bis zur Leerung zu entfernen.

Wenn der Grad der „Verschmutzung“ am Entleerungstag durch Metalle, Restabfall oder Plastik im Biomüll immer noch zu hoch ist, können wir die Tonne leider nicht leeren. Auch sogenannte kompostierbare Tüten stören den Verarbeitungsprozess in unseren Anlagen und gehören deshalb auch nicht in die Biotonne. In diesem Fall gilt es dann, die Störstoffe bis zu nächsten Abfuhr zu entfernen. Wer nicht so lange warten kann, hat die Möglichkeit, eine kostenpflichtige Sonderleerung zu beantragen.

Warum werden eigentlich Kontrollen vorgenommen?

Die Abfallwirtschaft leistet insbesondere durch die getrennte Erfassung der Abfälle und durch deren Recycling einen ganz wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. An keinem anderen Abfallstoff lässt sich die Grundidee einer Kreislaufwirtschaft so plastisch darstellen, wie beim Bioabfall. Aus Lebensmittelresten und anderen Biostoffen wird in der Vergärung erst Biogas gewonnen. Aus den Reststoffen der Vergärung wird in einem zweiten Schritt wertvoller Kompost für die Landwirtschaft hergestellt, ein wichtiger Einsatzstoff, um wiederrum neue Lebensmittel zu erzeugen. Auch Lübecker Bürger*innen können sich bei uns kostenlos Kompost für ihr Grundstück abholen und so den Kreislauf schließen.

All dies funktioniert aber nur ohne Plastik im Kompost. Wir haben erhebliche Investitionen in die Aufbereitungstechnik der MBA und des Biomassewerkes tätigen können. Diese ganze Technik kann aber niemals 100 % des Kunststoffes aus dem Kompost entfernen. Ein vollständig plastikfreier Kompost ist aber die einzige Garantie dafür, dass dieser Kreislauf ohne Risiko für Mensch und Natur dauerhaft funktionieren kann. Einen anderen Anspruch können wir uns für Lübeck nicht vorstellen und dafür brauchen wir insbesondere auch die Mitwirkung aller Lübecker Bürgerinnen und Bürger.