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Von Vorträgen über Starkregen

Das war die Infoveranstaltung "Schutz vor Starkregen: So geht's!"

Eine gemeinsame Aufgabe

Infolge des Klimawandels nehmen Starkregenereignisse deutlich zu. So auch in Lübeck. Um die Bürgerinnen und Bürger über Risiken, Schutzmaßnahmen und Zuständigkeiten aufzuklären, fand am 27. Mai eine zweistündige Informationsveranstaltung mit Fachvorträgen und Fragerunde statt.
Die Vortragenden stehen im Halbkreis vor der Bühne

Hier boten die Vortragenden aus Stadtverwaltung, Feuerwehr, Entsorgungsbetrieben und Verbraucherzentrale praxisnahe Einblicke und Hilfestellungen:

Anke Caesar-Kronziel von der Abteilung für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz der Hansestadt erklärte, dass Lübeck bei Starkregen gefährdet sei. Als zentrales Werkzeug für die Stadtplanung und die private Vorsorge zeigen Starkregengefahrenkarten Fließwege und Überschwemmungsflächen. Der Starkregenindex (SRI) hilft, je nach Wetterlage rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Den Beitrag für die Lübecker Feuerwehr hielt Kai Tabbert. Er zeigte, wie schnell Notrufe bei Starkregen zunehmen. Da die Feuerwehr lebensbedrohliche Lagen priorisiert, riet er Bürgerinnen und Bürgern dazu, bei kleineren Schäden selbst aktiv zu werden und zum Beispiel im Starkregenfall den Strom abzuschalten oder den Keller zu sichern.

zahlreiche Interessierte stehen am Infostand der EntsorgungsbetriebeIm Auftrag der EBL waren Holger Stell und Benedikt Vogt vor Ort. In seinem Vortrag wies Holger Stell darauf hin, dass das öffentliche Kanalnetz bei Starkregen überlastet ist. Der Rückstauschutz tiefliegender Gebäudeteile sei daher ein elementarer Baustein der privaten Vorsorge gegen Starkregengefahren. Der Rückstauschutz sollte vorhanden sein und dessen Funktionsfähigkeit regelmäßig geprüft werden.

Beate Oedekoven empfahl aus Sicht der Verbraucherzentrale dringend den Abschluss einer Elementarschadenversicherung. Sie erläuterte bauliche Schutzmaßnahmen wie erhöhte Hauszugänge, gedichtete Bauelemente und Flächenentsiegelungen. Außerdem stellte sie Warn-Apps wie NINA und KATWARN vor.

Dr. Elke Kruse und Svenja Beilfuß von der Klimaleitstelle erläuterten das Prinzip der „Schwammstadt“ mit mehr Wasserspeicherung und Begrünung. Dies soll auch in Lübeck gemeinsam durch öffentliche und private Maßnahmen aufgebaut werden. Zur Unterstützung privater Maßnahmen stellte sie das Gründach-Förderprogramm und das Gründach-Potenzialkataster vor.

Unterm Strich - da waren sich alle Vortragenden einig - ist die Starkregenvorsorge eine gemeinsame Aufgabe. Während die Stadt ihre Infrastruktur stärkt und die Öffentlichkeit informiert, müssen Bürgerinnen und Bürger individuell vorsorgen – baulich, organisatorisch und versicherungstechnisch. Nur gemeinsam wird Lübeck widerstandsfähiger gegen die Klimafolgen.