Klimaschutzpreis 2025

Klimaschutz in Aktion: Das waren die 43 Bewerbungen
Unter dem Motto „Wer was tut, tut gut“ haben sich zum diesjährigen Klimaschutzpreis 43 tolle Klimaschutz-Initiativen und Projekte bei der gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck beworben – von gemeinnützigen Vereinen und Organisationen über Kitas, Schulen und Hochschulen bis hin zu Privatpersonen. Sie alle zeigen, wie vielfältig der Einsatz für den Klimaschutz in unserer Stadt ist und wie viel Gutes in Lübeck bereits getan wird.
Nachfolgend wollen wir hier die beeindruckenden Initiativen des 3. Klimaschutzpreises vorstellen, die nicht nur mit innovativen Ideen und nachhaltigen Konzepten überzeugen, sondern auch dazu beitragen, das Bewusstsein für den Klimaschutz in Lübeck zu stärken. Jede dieser Initiativen zeigt, dass jeder Einzelne – ganz gleich ob in einer kleinen Einrichtung oder als Privatperson – einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Erde leisten kann.
Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner:
- 1. Preis (5.000 Euro)
Die Kita „Haus der kleinen Riesen“ setzt mit ihrer Initiative auf eine nachhaltige Ernährungsbildung, die Kinder, Familien und das gesamte Team miteinbezieht. Die Küche wird zu einem lebendigen Bildungsort, an dem Kinder lernen Verantwortung für ihre Ernährung und Umwelt zu übernehmen. Sie bestimmen im „Kinderparlament“ über den Speiseplan, pflanzen und ernten Gemüse aus dem eigenen Garten und kochen saisonal sowie regional. Der Fokus liegt auf einer vegetarischen Ausrichtung, der Reduzierung von CO2-Emissionen und der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. - 2. Preis (3.000 Euro)
Das KostNix Kollektiv betreibt im Solizentrum Lübeck einen offenen Umsonstladen, der Nachhaltigkeit und Solidarität vereint. Ursprünglich als Kleiderkammer für Geflüchtete gegründet, ist er heute für alle Menschen zugänglich. Überschüssige Kleidung wird sortiert, weitergegeben oder in Kooperation mit Initiativen wie der Lübecker Tuntenshow und dem Café Wut gezielt wiederverwendet. - 3. Preis (2.000 Euro)
Der Verein Hanse-Obst e.V. hat mit Partnern den Naturerlebnisraum Strukbach in St. Lorenz Nord geschaffen und damit über 10.000 m² Grünfläche vor Überbauung geschützt. Ehrenamtliche haben Wege angelegt, Müll entsorgt und Infrastruktur wie Komposttoilette und Schutzhütte aufgebaut. Schulklassen nutzen das Gelände als grünes Klassenzimmer. Das Projekt zeigt gelebtes Bürgerengagement sowie eine erfolgreiche Kooperation mit Behörden. - Sonderpreis für Privatpersonen und Vereine (500 Euro)
Der Künstler und Fotograf Andreas Darkow verarbeitet Plastikschrott zu Trashart-Bildern und -Objekten, um auf die weltweite Plastikvermüllung aufmerksam zu machen. Durch die Gestaltung von Naturmotiven aus Kunststoff macht er das Paradoxon „Plastik in der Natur“ sichtbar und regt zum Nachdenken über Konsum, Recycling und Alternativen an. Gleichzeitig verhindert er, dass das Material in die Umwelt gelangt.
Einen Überblick über alle Bewerbungen gibt es hier:
Gemeinnützige Organisationen und Vereine
(1) autodidacta e.V.: Nachhaltiger 3D-Druck an Schulen
Der Verein autodidacta e.V. zeigt mit seiner Initiative, wie nachhaltige Bildung praktisch gelingen kann: Filamentreste und Fehldrucke aus dem 3D-Druck werden an Lübecker Schulen mit dem ARTME 3D Filament Extruder zu neuem Material recycelt. So entsteht ein ressourcenschonender Kreislauf, der Abfall, Transportwege und CO2-Emissionen reduziert.
(2) BUND Lübeck: Der Garten für Kinder
Der BUND-Lübeck schafft mit seinem Garten für Kinder einen Lernort, an dem Kinder Natur mit allen Sinnen erfahren und Nachhaltigkeit praktisch erleben. Durch Permakultur, Regenwassernutzung, Kompostierung und den Anbau klimaresistenter Pflanzen lernen schon die Jüngsten ressourcenschonendes Handeln und CO2-Bindung kennen.
(3) Bündnis Lübecker Stadtwald retten: Bartelsholz statt Stomtrasse
Das Bündnis „Lübecker Stadtwald retten!“ setzt sich mit 17 Umweltorganisationen und zahlreichen Unterstützer:innen gegen die Rodung von 10 Hektar Bartelsholz für eine Stromtrasse ein. Stattdessen fordert es eine naturverträgliche Alternativroute über Ackerflächen.
(4) Diakonie Nord Nord Ost: Nachhaltigkeitskonzept für Pflegeeinrichtungen
Die Diakonie Nord Nord Ost hat gemeinsam mit der Technischen Hochschule Lübeck ein Projekt zur Optimierung des Abfallmanagements in der Pflegeeinrichtung „An der Georgskapelle“ umgesetzt. Fünf Umweltingenieurwesen-Studierende entwickelten zusammen mit Pflegekräften einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen: kleinere Mülleimer pro Zimmer, zentrale Mülltrennstationen und der Verzicht auf Tischmülleimer. So können jährlich bis zu 730 kg Plastik eingespart werden.
(5) Ev.-Luth. Dom-Kirchengemeinde: Eine Blumenwiese für das Gemeindehaus
Die Ev.-Luth. Dom-Kirchengemeinde plant, die rund 160 Quadratmeter große Rasenfläche am Gemeindehaus Mühlendamm in eine artenreiche Blumen- und Blühwiese umzuwandeln. Ziel ist es, die Biodiversität im innerstädtischen Raum zu fördern und Insekten, Vögeln und Fledermäusen neue Lebensräume zu bieten.
(6) Förderverein Bürgerhaus Vorwerk-Falkenfeld: Engagement für das Naherholungsgebiet Tremser Teich
Der Förderverein Bürgerhaus Vorwerk-Falkenfeld engagiert sich für den Tremser Teich als Naherholungsgebiet und Lernort. Nach Pflanzaktionen und Schulhofumgestaltungen liegt der Fokus nun auf einer Streuobstwiese, die nachhaltige Ernährung erlebbar macht, klimafreundliches Handeln vermittelt und gleichzeitig wohnortnahe Erholungsflächen schafft.
(7) Gemeinschaftshaus Nachtigallensteg-Weberkoppel: Photovoltaik in Eigenregie
Der Verein Gemeinschaftshaus Nachtigallensteg-Weberkoppel e.V. realisiert ein praxisnahes Beispiel für kosteneffiziente, nachhaltige Stromerzeugung. Durch Eigenleistungen und Kooperation mit Gewerken sollen PV-Anlagen selbst geplant und umgesetzt werden, wodurch Kosten gesenkt und der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt wird.
(8) Geschichtserlebnisraum Roter Hahn: Unser Dorf
Der Geschichtserlebnisraum Roter Hahn verbindet Natur, Handwerk und Gemeinschaft zu einem generationsübergreifenden Lernort. Kinder und Jugendliche sammeln praktische Erfahrungen: vom Umgang mit Feuer und Werkzeug bis zur Tierpflege und Herstellung eigener Kleidung – und lernen, woher Lebensmittel kommen, warum Biodiversität wichtig ist und wie soziales Miteinander funktioniert.
(9) Hanse-Obst: Ein Hektar grüne Lunge für Lübeck
Der Verein Hanse-Obst e.V. hat mit Partnern den Naturerlebnisraum Strukbach in St. Lorenz Nord geschaffen und damit über 10.000 m² Grünfläche vor Überbauung geschützt. Ehrenamtliche haben Wege angelegt, Müll entsorgt und Infrastruktur wie Komposttoilette und Schutzhütte aufgebaut. Schulklassen nutzen das Gelände als grünes Klassenzimmer. Das Projekt zeigt gelebtes Bürgerengagement sowie eine erfolgreiche Kooperation mit Behörden. (Anm.: Gewinner des 3. Preises i.H.v. 2.000 Euro)
(10) Kleingärtnerverein Am Rittbrook: Ökologischer Maschineneinsatz
Der Kleingärtnerverein Rittbrook setzt künftig auf akkubetriebene Geräte zur Pflege der Gemeinschaftsflächen und ersetzt damit laute, abgasintensive Zweitaktmaschinen.
(11) KostNix Kollektiv: Umsonstladen im Solizentrum Lübeck
Das KostNix Kollektiv betreibt im Solizentrum Lübeck einen offenen Umsonstladen, der Nachhaltigkeit und Solidarität vereint. Ursprünglich als Kleiderkammer für Geflüchtete gegründet, ist er heute für alle Menschen zugänglich. Überschüssige Kleidung wird sortiert, weitergegeben oder in Kooperation mit Initiativen wie der Lübecker Tuntenshow und dem Café Wut gezielt wiederverwendet.(Anm.: Gewinner des 2. Preises i.H.v. 3.000 Euro)
(12) Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer: Ein naturnaher Erlebnisbereich für Kitakinder
Der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer plant einen naturnahen Erlebnisbereich für Kitakinder und ihre Familien, der ökologische Zusammenhänge, Artenschutz und nachhaltiges Handeln erlebbar macht. Steinhaufen, Benjeshecken, ein Sandarium und standortspezifische Wildblumen schaffen Lebensräume für Insekten, Eidechsen und weitere heimische Tiere.
(13) Landwege e.V.: Der Ringstedtenhof als Vorzeigeprojekt für Biodiversität
Seit über 30 Jahren zeigt der Verein Landwege auf dem Ringstedtenhof, wie Landwirtschaft sowie Klima- und Naturschutz erfolgreich zusammengehen. Maßnahmen wie die Umwandlung von Rasen in Wildblumenwiesen, ganzjährige Beweidung durch Galloways und Brillenschafe sowie die naturnahe Entwicklung zu Laubmischwäldern fördern Artenvielfalt, binden Kohlenstoff und stärken die Bodenqualität.
(14) Lübecker Küchengarten: Schulhofgestaltung durch Humusaufbau
Dieses Projekt des Lübecker Küchengartens zeigt, wie praktischer Klimaschutz direkt an Schulen gelingen kann. Rund 80, ab 2025 etwa 300 Schulkinder, bauen auf ihren Schulhöfen Humus auf und erschaffen kleine Oasen – durch Mulchen, Kompostwirtschaft und Permakultur. So wird Kohlenstoff langfristig im Boden gebunden, die Bodenfruchtbarkeit verbessert und die Artenvielfalt durch Blühwiesen und Gehölzstreifen gefördert.
(15) Omas for Future: Für Klima und Enkel
Die Lübecker Regionalgruppe der Bewegung „Omas (und Opas) for Future“ umfasst 20 engagierte Vertreter:innen der Generation 50 plus. Sie sind Teil einer bundesweiten Umwelt- und Klimabewegung und setzen sich seit 2024 aktiv für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein. Mit ihrer Lebenserfahrung und ihrer zeitlichen Kapazität sensibilisieren sie Menschen aller Generationen für umweltbewusstes Handeln.
(16) Schleswig-Holstein Musik Festival: Musikalischer Werftsommer
Das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF), das jährlich rund 200.000 Menschen erreicht, konzipiert die Reihe „Werftsommer“ als Prototyp nachhaltigen Veranstaltens. Rund um die Veranstaltungsfläche, die Kulturwerft Gollan, wird es u.a. einen E-Bus-Shuttle, Fahrradabstellflächen, eine mobile E-Ladesäule sowie ein regionales, saisonales und vegetarisches Catering samt Mehrweggeschirr für die Besucher und Künstler geben.
(17) Trash Hero Lübeck: Müllsammeln mit Mission
Trash Hero Lübeck ist eine junge Umweltinitiative, die seit Januar 2024 Teil des internationalen Netzwerks TrashHero World ist. Ziel ist es, Plastikmüll zu verhindern und einzusammeln – besonders entlang von Trave, Wakenitz und Kanälen. Kooperiert wird mit den Entsorgungsbetrieben Lübeck, die bei Logistik, Material und fachlicher Einordnung unterstützen. Jeden Monat finden Clean-Ups statt, bei denen sich ein wachsendes Team aus Freiwilligen aller Altersgruppen engagiert.
(18) TSV Siems: Sport, Energie und Natur im Einklang
Der TSV Siems reduziert gezielt seinen Energieverbrauch und steigert die Nachhaltigkeit auf der Sportanlage. PV-Anlage mit Speicher sowie LED-Flutlicht und Beleuchtung senken den Stromverbrauch um über 60 Prozent, eine Erweiterung soll weitere 15 Prozent einsparen und die Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser versorgen.
Kindergärten
(19) Ev.-Luth. Kita Bugenhagen II: Kleine Hände, große Wirkung
Im Zuge der Umgestaltung ihres Außengeländes hat die Ev.-Luth. Kita Bugenhagen II ihre jungen Schützlinge aktiv miteinbezogen. Das Ziel war es, Insekten und Vögeln mehr Lebensraum zu bieten. Die Kinder planten, gestalteten und bauten mit Unterstützung von Erziehern und Eltern u.a. Hochbeete, ein Blumenbeet mit heimischen Pflanzen und Insektenhotels sowie bunt gestaltete Nistkästen, die bereits besiedelt wurden.
(20) Kindertagespflege Bienchen: Von der Raupe zum Schmetterling
Die Initiative „Von der Raupe zum Schmetterling“ ermöglicht den Kindern der Kindertagespflege Bienchen, den Lebenszyklus von Schmetterlingen hautnah zu erleben – von der Raupe über die Puppe bis zum freigelassenen Falter. Parallel dazu legten die Kinder ein Wildblumenfeld an, bastelten kleine Raupenbecher, bauten kleine Wasserstellen und lernten spielerisch den Wert von Tieren und Pflanzen für Klima- und Artenschutz.
(21) Kita Haus der kleinen Riesen: Küche als Klima-Kraft
Die Kita „Haus der kleinen Riesen“ setzt mit ihrer Initiative auf eine nachhaltige Ernährungsbildung, die Kinder, Familien und das gesamte Team miteinbezieht. Die Küche wird zu einem lebendigen Bildungsort, an dem Kinder lernen Verantwortung für ihre Ernährung und Umwelt zu übernehmen. Sie bestimmen im „Kinderparlament“ über den Speiseplan, pflanzen und ernten Gemüse aus dem eigenen Garten und kochen saisonal sowie regional. Der Fokus liegt auf einer vegetarischen Ausrichtung, der Reduzierung von CO2-Emissionen und der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. (Anm.: Gewinner des 1. Preises i.H.v. 5.000 Euro)
(22) Kita Kleine Hanseaten: Kinder bauen Matschküchen
Die Kita Kleine Hanseaten hat gemeinsam mit den Kindern unter dem Motto „Aus Alt mach Neu“ zwei Matschküchen gebaut – ausschließlich aus geschenkten Paletten und alten Spülbecken. Dabei lernten die Kinder spielerisch, dass Dinge nicht neu gekauft werden müssen, sondern kreativ wiederverwendet werden können.
Schulen
(23) Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium: Clean-Up-Day
Der Clean-Up-Day am Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium wird von Schüler:innen für Schüler:innen organisiert. Ziel ist es, die Umgebung von Müll zu befreien, Verantwortung zu übernehmen und die Folgen von Abfall für Umwelt und Klima sichtbar zu machen. Die Aktion wird dokumentiert, im Unterricht reflektiert und mit Upcycling-Ideen ergänzt. So trägt die Schule aktiv zum Klimaschutz bei – nun schon zum dritten Mal.
(24) Dorothea-Schlözer-Schule: Eine Projektwoche fürs Klima
Im Juli 2024 beschäftigten sich rund 800 Schüler:innen und 120 Lehrkräfte der Schule eine Woche lang intensiv mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN. In über 40 Projekten setzten sich die Jugendlichen praxisnah mit Klima- und Umweltschutz, nachhaltigem Konsum und sozialem Engagement auseinander.
(25) Friedrich-List-Schule: Nachhaltig lernen am BNE-Thementag 2025
Die Friedrich-List-Schule Lübeck führte im Mai 2025 erstmals einen schulweiten Thementag zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) durch. Ziel war es, alle Schülerinnen und Schüler für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu sensibilisieren. Dafür wurden 35 Workshops mit insgesamt 767 Plätzen angeboten, die ein breites Themenspektrum abdeckten.
(26) Gotthard-Kühl-Grundschule: Ein Schulgarten für die Sinne
Dank der Förderung der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck konnte die Gotthard-Kühl-Grundschule vor einigen Jahren einen vielseitigen Schulgarten mit Hochbeeten anlegen, in dem Kinder eigenes Gemüse pflanzen, pflegen und ernten. Der Garten bietet praxisorientiertes Lernen – und soll zukünftig durch einen Barfußpfad ergänzt werden.
(27) Heinrich-Mann-Schule: Hand in Hand fürs Klima
Ann-Kristin Lorenz-Kaddour, Lehrerin an der Heinrich-Mann-Schule in Moisling, hat mit ihrer zweiten Klasse und den drei Kooperations-Kitas „Brüder-Grimm-Ring“, „Moislinger Berg“ und „Irgendwie Anders“ ein Umweltprojekt gestartet, um den Übergang vom Kindergarten zur Schule zu fördern. Zwei Tage lang bauten die Kinder der vier Einrichtungen zusammen Vogelhäuser, füllten Insektenhotels und gestalteten Futterstationen für den Winter. Die Kooperation zwischen Schule und Kitas besteht bereits seit zwölf Jahren.
(28) Katharineum zu Lübeck: Klimaaktionstag Lübecker Schulen
Der Klimaaktionstag des Katharineums bringt jährlich alle Schüler:innen der Klassen 5 bis 13 zusammen, um sich in frei gewählten Workshops intensiv mit Klimaschutz auseinanderzusetzen. Statt regulärem Unterricht pflanzen sie Bäume, entwickeln kreative Projekte oder reflektieren gesellschaftliche Folgen des Klimawandels. Besonders innovativ ist die stufenübergreifende Teilnahme und die enge Vernetzung mit außerschulischen Akteur:innen.
(29) Stadtschule Travemünde: „Ich schütze, was ich liebe“
Die Stadtschule Travemünde führt mit ihren dritten Klassen ein Langzeitprojekt in Kooperation mit der Naturwerkstatt Priwall durch. Einmal im Monat erkunden die Kinder die Natur am Priwall und Dummersdorfer Ufer, pflanzen Bäume, sammeln Müll und lernen Tiere sowie ihre Lebensräume kennen. Ziel ist es, ökologische Zusammenhänge zu begreifen, Verantwortung für die direkte Umgebung zu übernehmen und die eigene Selbstwirksamkeit zu erfahren.
(30) Willy-Brandt-Schule: „Lernen, die Welt zu verändern“
An der Willy-Brandt-Schule in Lübeck-Schlutup widmen sich alle Schüler:innen der Klassen 1 bis 7 und eine 9. Klasse im wöchentlichen vierstündigen „Frei-Raum“-Unterricht den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit. Ein Fokus liegt dabei auf der Umwelt. Schon im ersten Jahr entstanden zahlreiche Initiativen wie ein Balkon-Kraftwerk, Schulbeete und Nisthilfen.
Hochschulen
(31) Technische Hochschule Lübeck: Grenzen erkennen, Zukunft bauen
Die Technische Hochschule Lübeck bewirbt sich mit einer von Studierenden entwickelten BRUCHLASTchart: ein acht Meter langes und drei Meter hohes interaktives Diagramm, das auf den neun planetaren Grenzen basiert und den ökologischen Zustand der Erde visualisiert; KI-gestützt werden mögliche Kipppunkte dargestellt. Die Studierenden analysieren u.a. Daten zu CO2-Konzentration, Gletscherschmelze und Waldverlust und reflektieren die Rolle des Bauens hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs.
Privatpersonen und Vereine
(32) André Boeck: Tiny-House-Siedlung in Lübeck
Die von Unternehmer André Boeck initiierte Tiny-Haus-Siedlung realisiert in Lübeck ein ressourcenschonendes, energieeffizientes Wohnquartier mit 20 kompakten Holzhäusern (18-40 m2). Auf zuvor versiegeltem Boden entsteht eine naturnahe Siedlung mit Gärten, Obstbäumen und Regenwasserversickerung, die Biodiversität fördert. Photovoltaik und minimalistische Bauweise senken Energiebedarf und Materialverbrauch.
(33) Andreas Darkow: Plastik – Wie ein Problemstoff zu Kunst wird
Der Künstler und Fotograf Andreas Darkow verarbeitet Plastikschrott zu Trashart-Bildern und -Objekten, um auf die weltweite Plastikvermüllung aufmerksam zu machen. Durch die Gestaltung von Naturmotiven aus Kunststoff macht er das Paradoxon „Plastik in der Natur“ sichtbar und regt zum Nachdenken über Konsum, Recycling und Alternativen an. Gleichzeitig verhindert er, dass das Material in die Umwelt gelangt. (Anm.: Gewinner des Sonderpreises i.H.v. 500 Euro)
(34) Kathrin Hansen: Mülltrennung – auch beim Sport!
Diese Initiative zielt darauf ab, in Lübecker Schwimmhallen und Sportvereinen zusätzliche Mülleimer für den Grünen Punkt aufzustellen, damit Shampoo- und Duschflaschen, Getränkedosen oder Snackverpackungen nicht länger im Restmüll landen.
(35) Mohammad Irani: „LT Green Court“ – Pilotprojekt für nachhaltigen Vereinssport
Im Zentrum dieser Idee stehen u.a. innovative, drucksensitive Kacheln im Boden, sogenannte „Kinetic Tiles“, die in den Sporthallen der Lübecker Turnerschaft installiert und durch die Schritte der Sportler:innen Bewegungsenergie in Strom umwandeln sollen. Der gewonnene Strom soll dann wiederum kleine Akkus für LED-Beleuchtung oder Ladestationen speisen. Ergänzend soll eine Photovoltaikanlage installiert werden.
(36) Sarah Kolbe: Verwurzelt im Wald
Naturfreigeist, gegründet von der zertifizierten Wald- und Naturgesundheitstrainerin Sarah Kolbe, verbindet Gesundheitsförderung mit Klimaschutz. Durch Waldbaden, Naturachtsamkeit, WaldYoga, Resilienztrainings und thematische Spaziergänge im Lübecker Stadtwald erleben Menschen die heilsame Wirkung der Natur, stärken ihr Immunsystem und entwickeln ein tieferes Umweltbewusstsein. Ergänzend organisiert die Bewerberin Müllsammelaktionen und Baumpflanzungen. (Foto: © Guido Rottmann)
(37) Oliver Kowalski & Jens Thiel: Wildblumensamen-Automaten gegen das Insektensterben
Das Projekt Naturschutz2Go, initiiert von Oliver Kowalski und Jens Thiel, bringt die innovative Idee eines Bremer Schülers nach Lübeck: Aus alten Kaugummiautomaten werden Kapseln mit hochwertigem Regio-Saatgut abgegeben, das legal in der freien Landschaft ausgesät werden darf. So können Bürgerinnen und Bürger im Vorbeigehen für kleines Geld Wildblumen pflanzen und damit bedrohten Insekten neue Lebensräume schaffen.
(38) Initiative Klimaschutz Genin: Mülldeponie 2.0 – Treibhausgasreduktion durch smarte Technik
Oliver Kowalski, Jörn Grube und Ralph Buß haben die „Initiative Klimaschutz Genin“ ins Leben gerufen und wollen den Methanausstoß der von ihnen betriebenen Altdeponie Lübeck-Genin verringern. Im Zuge dieser Aerobisierung werden 12 Belüftungs- und Absaugbrunnen installiert, sodass bis zu 80 % des Methans zu CO2 abgebaut werden können. Ziel ist es, etwa 5.000 Tonnen CO2 einzusparen.
(39) Heinz Latz: Aufwertung von Holstentor und Mikroklima
Der Bewerber möchte mit seinem Projekt das Mikroklima in der Lübecker Altstadt verbessern und zugleich das Stadtbild – insbesondere rund um das Holstentor – aufwerten. Durch gezielte Begrünung mit Bäumen, Sträuchern und Kletterpflanzen sollen kühlende Effekte entstehen, die urbane Umwelt entlastet und die biologische Vielfalt gefördert werden.
(40) Andrea Loscher: Gemeinsam für ein sauberes Schlutup
Die Bewerberin möchte im Stadtteil Schlutup ein nutzerfreundliches System von Müllsammelstationen mit Pfosten, Müllzangen und Beuteln einrichten. Spaziergänger können so unkompliziert Müll sammeln und die Zangen an einer anderen Station zurückgeben.
(41) Rainer Pechermeyer: Nachhaltiges Textilrecycling dank Mikrowellentechnologie
Der Bewerber entwickelt ein innovatives Recyclingverfahren zur Depolymerisierung von Fast-Fashion-Mischtextilien mittels Mikrowellentechnologie. Bisher seien die Wiederverwertung und das Recycling von Mischgeweben problematisch, sodass die meisten Textilabfälle verbrannt oder deponiert werden. Das Projekt umfasst die Entwicklung skalierbarer Mikrowellenreaktoren, optimierte Katalysatoren sowie praxisnahe Sorting- und Preprocessing-Lösungen.
(42) Charlotte Schlichting: Bauernhofpädagogik trifft Klimaschutz
Der Vorwiesenhof in Lübeck-Wulfsdorf, geführt von der Familie Schlichting, verbindet aktive Landwirtschaft mit Bauernhofpädagogik. Neben Ackerbau, Rinderhaltung und Direktvermarktung gibt es Bildungs- und Therapieangebote für Menschen jeden Alters – mit und ohne Handicap. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt erlebbar zu machen und so zu mehr Klimaschutzbewusstsein zu motivieren.
(43) Die Nixen: „Oceankids“ – Projekttage an Grundschulen und Kitas
Das Streichquartett „Die Nixen“ um die Bewerberin Katharina Wildhagen bringt mit seinem Umweltmusical „Oceankids“ Grundschul- und Kita-Kindern auf spielerische Weise Müllvermeidung und Nachhaltigkeit nahe. Aufbauend auf einem erfolgreichen Pilotprojekt an der Dom-Schule Lübeck sollen künftig weitere Einrichtungen Projekttage mit Aufführung und begleitenden Aktionen erleben, an denen auch Eltern und Freunde teilnehmen.